Zeigen, was 'ne Harke ist ... | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Zeigen, was 'ne Harke ist ...

Wer sich am letzten Sonntag auf den Weg ins Dorfmuseum machte, der wurde schon von weitem vom wummernden Klang kräftiger Hammerschläge begrüßt. Die alte Tischlerei war wieder zum Leben erwacht! Museumstischler Rudolf Schulte, zünftig gekleidet in alter Zimmermannskluft, ließ sich beim Sägen, Hobeln, Hämmern und Stechen über die Schulter blicken und zeigte den Zuschauern, wie aus Kanthölzern Rundhölzer werden und daraus schließlich eine Harke entsteht. Voll aus Holz, natürlich!

Doch nicht nur in der alten Tischlerei ging es ordentlich zur Sache. Es wurden Holzstiele gehobelt, Bürsten gebunden, Lasten gehoben, Fresken gemalt, Schriften gesetzt; es wurde gesponnen, gewebt und gestrickt – und insgesamt etwa 140 Besucher:innen schauten dabei zu oder machten mit.

Wer hart arbeitet, muss auch ordentlich essen! Auch in diesem Jahr sorgte deshalb das Team der „Lüttjen Friteerstuv“ für das klassische Pommes-Bratwurst-Menü, und wer danach noch nicht satt war, konnte sich im Museum mit Kaffee und Kuchen versorgen.

Mehr als zwanzig fleißige Bäckersleut hatten im Vorfeld dafür gesorgt, dass zum Tag des Handwerks ein stattliches Kuchenbuffet zusammenkam. Vom Käsekuchen bis hin zur frisch gebackenen Waffel war alles im Angebot, was die hungrigen Herzen begehrten. So klingelte kräftig die Spendenkasse, und als kleines Dankeschön verloste das Dorfmuseum unter den Bäckerinnen und Bäckern deshalb ein paar besonders schöne Exponate aus der Weißwäsche-Aktion „Aus Alt mach Neu“.

Zur musikalischen Begleitung trat in diesem Jahr die Silberstedter Gruppe „D-Dur“ auf. Sie bot mit alten Schlagern und neu interpretierten plattdeutschen Liedern ein buntes Programm, bei dem dann auch glatt Lust auf´s Mitsingen aufkam. Uuuh, da duba duba duba, dubb dadaa …

Es war ein gelungenes Fest. Liebe Brodersbyer:innen, liebe Besucher:innen von nah und fern, ihr wart einfach klasse! Gemeinsam haben wir die „gute alte Zeit“ wieder aufleben lassen, die – und auch das kann man im Dorfmuseum erleben – keinesfalls immer einfach war. Sich auf die eigenen Wurzeln zu besinnen tut dennoch „gut“; besonders, wenn es mit soviel Freude und gelebtem Gemeinsinn geschieht wie hier bei uns in Brodersby-Goltoft!

Ein besonderes Dankeschön geht an die Volkstanzgruppe Südangeln, die – im Monat August quasi im Dauereinsatz – mit ihren farbenfrohen Trachten immer wieder für Beifall sorgt.

Wir bedanken uns außerdem bei den Spinnerinnen und Weberinnen Astrid Thomsen, Sünje Gorkisch und Conny Krieter. Sie haben uns gezeigt, wieviel Arbeit in den Kleidungsstücken steckt, die wir (heute) für wenig Geld kaufen können und oft schon nach kurzem Tragen wieder entsorgen. Wie anders war das früher! Da kam dann bei einigen Besuchern – bei aller Freude – auch ein wenig Nachdenklichkeit auf.

Den Weg dafür bereitet hat Pastorin Jöhnk. Auch an sie geht ein besonderer Dank. Mit dem von ihr geleiteten Gottesdienst bilder::predigen über die norddeutsche Malerin Paula Modersohn-Becker begann der Tag. Für mehr als fünfundsechzig Kirchgänger:innen, die dicht gedrängt in der Tenne saßen, dort lauschten, beteten und gemeinsam sangen, war das ein ganz besonderes Erlebnis!

Förderverein Dorfmuseum Brodersby e.V.